Die Förderung, Pflanzung und Pflege von Obstgehölzen sowohl in Landwirtschaft als auch in Privatgärten ist die Zielsetzung des Fachvereins der steirischen ObstbaumwärterInnen. Gegründet im Jahr 2016 als Zweigverein des Landes- Obst-, Wein- und Gartenbauvereins für Steiermark umfasst der Verein mittlerweile rund 60 Mitglieder. Diese, aus und in verschiedenen steirischen Regionen tätig erhielten allesamt nach Absolvierung ihrer obstbaulichen Ausbildung das LFI-Zertifikat und setzen im Verein ständiges Weiterlernen sowie die Unterstützung von Obstbaumbesitzerinnen und –besitzern als wichtigste Vereinsziele um. Damit hat sich der Verein zu einer wertvollen Ergänzung zur professionellen Fachausbildung in Institutionen wie z.B. der Fachschule Silberberg entwickelt. Ein besonderes Projekt des Fachvereins startete vor drei Jahren und wurde heuer am 23. September feierlich offiziell eröffnet.
Aufmerksamen Regionsliebhabern wird es ja in den letzten Jahren nicht entgangen sein, dass leider viele Bäume kränkeln, Rotverfärbung des Laubes schon im Juli/August, bzw. überhaupt schüttere Belaubung von Birnbäumen.
Hierbei handelt es sich um eine Bakterienkrankheit namens Birnenverfall, Phytoplasmose der Birne, welche speziell den Streuobstanbau in Österreich bedroht.
In Deutschland und auch Österreich wird u.a. auch durch das Drängen des Mostviertels seit gut zehn-fünfzehn Jahren an einer neuen Birnenunterlage für Streuobst geforscht und gezüchtet – mit einem ersten Zwischenerfolg, es gibt nun 2 Unterlagen, welche dem Bakterium trotzen sollen!
Am Fr. 26.4.2024 haben die Streuobstwiesen wieder ihren großen Tag. Wir stellen bei diesem Aktionstag unsere blühenden Obstbäume, die köstlichen Spezialitäten, den artenreichen Lebensraum und die engagierten Menschen dahinter in den Mittelpunkt. Zum vierten Mal organisiert die ARGE Streuobst Österreich gemeinsam mit Hochstamm Deutschland und weiteren Partnern den „Tag der Streuobstwiese“ in Europa.
Je mehr Organisationen und Streuobstbewirtschafter:innen mit konkreten Aktionen in ihrer Region mitmachen, desto mehr Wahrnehmung erfährt der Tag der Streuobstwiese in der breiten Öffentlichkeit!
Die Ideen für Aktivitäten und die umgesetzten Aktionen in den letzten Jahren sind vielfältig: Veranstaltungsprogramme, Produktverkostungen und -präsentationen, Feste, Streuobstwiesen-Exkursionen, Garten- und Hofführungen, Infostände und -veranstaltungen, Pflegeeinsätze, Fotowettbewerbe, Online-Angebote, Schulprogramme, Baumpflanzaktionen, Symposien u.v.m. Die Programme müssen nicht exakt am Tag der Streuobstwiese stattfinden, sollten jedoch zeitlich und inhaltlich mit dem Aktionstag in Zusammenhang stehen.
Bitte die Aktionen rechtzeitig planen und unbedingt in die Online-Karte unter www.tagderstreuobstwiese.at eintragen. Danke!
Teilen Sie Ihre Aktionen in den sozialen Medien, auf Instagram (#tagderstreuobstwiese) oder auf Facebook (https://www.facebook.com/groups/2889815457966700). Schicken Sie Fotos und kurze Nachberichte an regionale Medien. So erreichen wir Reichweite.
Zeigen wir alle gemeinsam, was der Streuobstanbau in Österreich zu bieten hat!
Im Namen der aktuell laufenden Pomolog:innen-Ausbildung (siehe Beitrag davor) suchen wir in ganz Österreich spätblühende Apfelsorten. Der Hintergrund ist folgender: in den letzten Jahren ereigneten sich Mitte bis Ende April regelmässig Spätfrostereignisse, die in die kritische Blütephase der meisten Apfelbäume fiel. Verschont blieben in der Regel einerseits nur sehr „robuste“ Sorten, die über einen sehr langen Zeitraum sukkzessive ihre Blüten öffnen, sodass sich frostbedingte tageweise Ausfälle nicht allzu stark auswirken. Die Ernte fällt dann zwar geringer aus, ist aber noch akzeptabel. Ebenfalls glimpflich durch die Spätfrostphasen kommen sogenannte „Spätblüher“, die erst deutlich nach den Eisheiligen (nach Mitte Mai) ihre Blühambitionen zeigen. Für den Aussenstehenden wirken solche Bäume vor der Blüte meist wie „abgestorben“ (siehe Bilder), denn die Bäume stehen natürlich noch nicht im Laub. Der Laubaustrieb startet bei den „Spätblühern“ genau wie bei den anderen Sorten erst nach der erfolgten Blüte. Wir suchen im ganzen Land nun solche vitalen „Spätstarter“, die den Spätfrösten alle Jahre trotzen und uns mit einer guten Ernte erfreuen. Wer kennt solche Bäume? Wo stehen sie, ist die Sorte bekannt, wie gut tragen sie?
Sa. 3. Februar 2024, ab 10 Uhr, im OSOGO, Ohlsdorf/Oberösterreich
Der Obst-Sorten-Garten-Ohlsdorf (OSOGO) und der Naturpark Obst-Hügel-Land laden alljährlich abwechselnd am ersten Samstag im Februar zu einem Treffen von Obstinteressierten und Pomologen ein. Neben dem Tausch von Edelreisern bietet die Veranstaltung eine gute Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit Obstfreunden aus Österreich und Nachbarländern.
Neben dem umfangreichen und spannenden Sortenangebot der zahlreichen Teilnehmer bieten Gabi und Klaus Strasser vom OSOGO die Möglichkeit, in Europas sortenreichstem Obstschaugarten mit tausenden Sorten Wunschsorten selbst zu schneiden. Bitte unbedingt die Hygiene-Empfehlungen (Werkzeugdesinfektion…) einhalten!
Hans Lierzer Dieser Artikel erschien erstmals in OBST – WEIN – GARTEN · Ausgabe Nr. 9 / 2023 und wurde uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.
Hans Lierzer veröffentlicht in seinem Buch „Das große Buch der Edelkastanie“ eine Fülle von Informationen zur Edelkastanien, von Kulturführung über Verwertungsmöglichkeiten bis zu geschichtlichen und ernährungsphysiologischen Details. Saisonal aktuell sei nachfolgend das Thema der Haltbarmachung vorgestellt:
Kastanien zählen zu den leicht verderblichen Früchten. Mit einem Wassergehalt von 50% beginnt unmittelbar nach dem Fall vom Baum der Austrocknungsprozess, gleichzeitig bietet der Glukosegehalt der Frucht bei ungünstigem Feuchtigkeitsgehalt den idealen Nährboden für die Entwicklung von Pilzen. Es sind daher Maßnahmen zur Konservierung/Haltbarmachung erforderlich.
Jede Streuobstwiese zählt! Deine Ideen für mehr Artenvielfalt.
100.000 Euro für Streuobst und Naturschutz – Jetzt einreichen! Am 12. Juni 2023 startet der Call #streuobst: Wir suchen die herausragendsten Ideen zur Verbesserung und Wiederherstellung von traditionellen artenreichen Streuobstflächen!
Die BILLA-Stiftung Blühendes Österreich, die ARGE Streuobst Österreich und BILLA Regioscouts stärken gemeinsam Streuobst-Leuchtturmprojekte von kleinstrukturierten bäuerlichen Betrieben und tragen zum Erhalt der Biodiversität und Sicherung von hochwertigen Lebensmitteln aus Streuobstproduktion bei.
Projektideen müssen einen nachweisbaren Flächenbezug haben und eine Verbesserung und Erhalt des Biotoptyps Streuobst bewirken.
Projektbeispiele:
Baumpflege und Erhaltung alter Streuobstbäume (Mutterbäume und Veteranenbäume),
Neupflanzung von Streuobstbäumen (Erhalt und Erhöhung der Sortenvielfalt, Erhöhung der Klimawandelanpassung, Verjüngung und Vergrößerung von Streuobstbeständen),
Investitionen zur Extensivierung der Unterwuchses von Streuobstbeständen (Balkenmäher, Weidetiere),
Investitionen von zur Sicherung und Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzung und Wertschöpfung von Streuobstflächen.
Streuobst in Österreich Erhalten durch Pflege und Nutzung
Ein neuer Leitfaden für Streuobst-Freund:innen.
Katharina Varadi-Dianat hat in dieser Broschüre in eindrucksvoller Weise den aktuellen Stand zu den Themen Anlage, Pflege und Nutzung von Streuobstwiesen zusammengefasst – fachlich fundiert und übersichtlich, mit vielen Praxis-Tipps und Hintergrundinformationen. Die Stiftung „Blühendes Österreich“ übernahm 2024 dankenswerterweise die Kosten für Layout und den Druck der Neuauflage der Broschüre.
Der Aufruf zur Unterstützung wurde von ca. 3.570 Einzelpersonen sowie 151 Organisationen aus den verschiedensten Bereichen, die gemeinsam mehr als 1.365.000 Mitglieder repräsentieren, unterzeichnet.
Damit wird in eindrucksvoller Weise dokumentiert, dass die Erhaltung der Streuobstbestände ein Anliegen sehr vieler Menschen ist, und die großkronigen Obstbäume die die österreichische Landschaft prägen, eine hohe Wertschätzung genießen.
Diese breite Unterstützung gibt uns einen enormen Rückhalt für das Vorhaben und die nächsten Schritte können eingeleitet werden.
Wie geht es nun weiter?
Seitens der ARGE Streuobst wird derzeit der Antrag zur Aufnahme in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes ausgearbeitet. Als Basis hierfür wurde ein umfangreiches Hintergrunddokument erstellt das den Streuobstanbau in Österreich als Kulturerbe in umfassender Form darstellt.
Im Antrag wird ausgeführt, wie sich das Kulturerbe in Österreich entwickelt hat und in welcher Form es heute regional ausgeprägt ist. Es wird gezeigt, dass der Streuobstanbau auch heute noch in allen Bundesländern wesentlich und relevant ist. Die Gemeinschaft die das Erbe bewahrt und weitertradiert, sowie die soziale und kulturelle Bedeutung des Streuobstanbaues werden dargestellt. Die Wirkung strahlt dabei weit über die Streuobst-Community hinaus. Der Streuobstanbau erbringt auf Grund seiner Multifunktionalität wichtige Leistungen für das Gemeinwohl.
Ebenso werden im Antrag die Risikofaktoren für die Bewahrung des Kulturerbes und Fragen der nachhaltigen Entwicklung erörtert. Die Vielfalt der Aktivitäten durch die das Kulturerbe weitergegeben wird, wird aufgezeigt (z.B. Schnittkurse, Lehrgänge, Sortenausstellungen und -verkostungen, mündliche Überlieferung zwischen den Generationen, usw.).
Der Antrag wird bis Ende März an das Büro der Österreichische UNESCO-Kommission zu Prüfung übermittelt. Im Antrag werden auch die Unterstützungserklärung entsprechend dokumentiert sein.
Voraussichtlich wird die nächste Kommissionssitzung im Herbst stattfinden. Bei dieser Sitzung sollte der Antrag behandelt werden und wird hoffentlich eine positive Entscheidung in unserem gemeinsamen Sinne fallen.