Durchsuchen nach
Category: Sortenbeschreibungen

ILZER ROSENAPFEL

ILZER ROSENAPFEL

Eine echt steirische Apfelsorte mit dem gewissen Genussfaktor

Thomas Rühmer, Versuchsstation Obst- und Weinbau Haidegg
Thomas Rühmer

Die Apfelsorte mit Wurzeln in der Steiermark wird auch unter dem Namen „Ilzer Weinler“ gehandelt. Aus gutem Grund…

Herkunft der Sorte

Der „Ilzer Rosenapfel“ ist ein Zufallssämling aus Ilzberg in der Nähe von Puch bei Weiz in der Oststeiermark und geht auf das Jahr 1840 zurück. Der Herkunftsort liegt also mitten im dichtesten traditionellen Obstbaugebiet der Steiermark. Der Wanderlehrer Koloman Größbauer, der im Jahre 1888 als erster Obstbau-Wanderlehrer vom Land Steiermark eingesetzt wurde, war maßgeblich für die Verbreitung dieser Sorte verantwortlich. Er hat den Ilzer Rosenapfel der Baumschule Stocker in Fürstenfeld empfohlen, die diese vermehrt und innerhalb kürzester Zeit bis über die Bundesländergrenzen hinaus verbreitet haben dürfte. Koloman Größbauer war auch im Landesverein, der als Bezirksobstbauverein Graz-Umgebung 1889 gegründet wurde, als Wanderlehrer tätig. Seine Hauptaktivitäten lagen in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, nach diesem war er ebenso wieder aktiv und im Jahr 1926 bei der Zusammenlegung des Obstbauvereins mit dem Verband der Weinbautreibenden beteiligt.

Weiterlesen Weiterlesen

Aufrufe: 424

Streuobstsorte des Jahres 2022

Streuobstsorte des Jahres 2022

Hartwiß Gelbe Zwetschke

Streuobstbestände sind vielfältige und unersetzliche Lebensräume in unserer Kulturlandschaft. In den Streuobstgärten wird die traditionelle Obstsortenvielfalt erhalten und sie liefern wertvolles Tafel- und Verarbeitungsobst. Mit der „Streuobstsorte des Jahres“ wird eine Sorte stellvertretend für alle gefährdeten Obstarten ins Rampenlicht gerückt. Hartwiß Gelbe Zwetschke ist die Botschafterin der Vielfalt 2022.

Der Blick in die alten Sortenbücher, also in die Pomologien des 18. und 19. Jhdt., zeigt eine fast unvorstellbare Vielfalt an Zwetschken und Pflaumensorten, mit einer Fülle an Formen und Farben. Heute sind hingegen meist nur mehr einige wenige, vorwiegend blau-violette Sorten verbreitet.

Weiterlesen Weiterlesen

Aufrufe: 212

Streuobstsorte des Jahres 2021 Achatzlbirne

Streuobstsorte des Jahres 2021 Achatzlbirne

Bild: Siegfried Bernkopf


Alten Bäuerinnen und Bauern des Lavanttales ist die Achatzlbirne zumindest dem Namen nach oder unter dessen lokalen Varianten, z.B. „Ahatzibirne“, noch ein Begriff. Auch in der alten pomologischen Literatur wurde die Sorte immer wieder erwähnt. So zum Beispiel taucht sie als „Achatzelbirne“ im Katalog der Reichsobstausstellung 1888 in Wien auf. Sie wird als spät reifende, reichlich und früh tragende Mostbirne ersten Ranges bezeichnet. Ebenso erwähnt wird sie um 1900 in der „Monographie des Lavanttales“ von C.F. Keller. Der Lavanttaler Obstbauverein beteiligte sich 1912 an der Reichs-Mostbirnenausstellung in Linz, eine „Achatzlbirne“ war mit dabei.

Verwunderlich ist, dass diese attraktive und wertvolle Mostbirnensorte in der Zeit nach 1945 bereits als verschollen galt. Grund dafür könnte die Schwachwüchsigkeit und kürzere Lebensdauer der Bäume sein. Erst im Herbst 1996 wurden einige wenige Bäume bei Sortenerhebungen im Lavanttal wieder aufgefunden und anschließend im Obst- und Weinbauzentrum der Landwirtschaftskammer Kärnten weiterveredelt und so erhalten.

Woher kommt der Name?

Der Name „Achatzl“ leitet sich weder vom Eichkätzchen noch von einem herzhaften Nieser ab. Er bezieht sich auf Matthias Achazel / Matija Ahacel od. Achatzl (1779-1845), einen Kärntner Universalgelehrten. Er war Lehrer für Mathematik, Landwirtschaft und Naturgeschichte am Klagenfurter Lyzeum, als Meteorologe Mitbegründer der Klimaaufzeichnungen in Kärnten und „Kanzler“ (Obmann) der Kärntner Landwirtschaftsgesellschaft (einer Vorläuferin der Landwirtschaftskammer). Er besaß in Viktring einen kleinen botanischen Garten mit einer Obstsortensammlung, der auch für Schulungen genutzt wurde. Mit der Herausgabe des slowenischen Werkes „Kärntnerische und steierische Lieder“, lieferte er auch einen bedeutenden Beitrag zur Kulturgeschichte und Sprachforschung.

Download: Folder und Langfassung

Aufrufe: 844

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial
GDPR Cookie Consent mit Real Cookie Banner

Kontakt

ARGE Streuobst

info@argestreuobst.at




Copyright 2022 ARGE Streuobst