Die Obst-Genbank der HBLA und Bundesamt für Obst- und Weinbau Klosterneuburg

Die Obst-Genbank der HBLA und Bundesamt für Obst- und Weinbau Klosterneuburg

Die Obst-Genbank in Klosterneuburg ist an zwei Standorten beheimatet. Einerseits am Versuchsgut Haschhof und andererseits in der Streuobst-Anlage in Klosterneuburg Kierling.

Der Haschhof feierte 2021 sein 50jähriges Bestehen und beheimatet alle relevanten heimischen Obstarten. Die Obstanlage befindet sich an den Süd-Ost-Hängen des Haschbergs auf 320 bis 390 m Seehöhe. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 400 – 740 mm. Besonderheiten des Standortes sind ein starker Wild- und Rüsselkäferdruck durch die Wienerwaldnähe, geringe Spätfrostgefahr aufgrund der Hanglage und schwierigen Bearbeitungsbedingungen aufgrund der schweren, steinigen Braunerde-Böden und der teilweise starken Hanglage.

Das Obstversuchsgut Haschhof pflegt insgesamt um die 30 Obstarten mit über 1200 Obstsorten, Mutanten, Typen und Selektionen mit etwa 15 000 Einzelpflanzen.

In dieser ca. 20 ha großen Anlage befindet sich neben vielen Versuchsflächen auch die Obst-Genbank Klosterneuburg. Hier werden über 500 Apfelsorten, rund 150 Birnensorten, etwa 200 Steinobstsorten sowie Beeren- und Wildobstsorten erhalten und auch unter dem Aspekt möglicher neuer Nutzungsformen geprüft. Zur sortenechten Erhaltung werden diese sowohl pomologisch als auch genetisch untersucht. Dadurch ist es möglich einen großen Genpool effizient für die Zukunft zu erhalten, da es in Zeiten des Klimawandels notwendig werden kann auch wieder auf alte Sorten zurückzugreifen, denn diese kommen unter Umständen besser mit den veränderten Verhältnissen (Temperatur, Niederschlag, Schädlinge) zurecht als die Neuzüchtungen der letzten Jahrzehnte. Die erhaltenen Daten werden auf der Webseite www.sortenvielfalt.at veröffentlicht.

Obst Wein Klosterneuburg Apfel-Genbank Haschhof

Die Außenstelle Kierling besteht schon seit über 100 Jahren. Die ältesten Bäume stammen noch aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Auf ca. 2 ha stehen 50 bis 125-jährige Apfel- und Birnenbäume, erzogen als Halb- oder Hochstamm auf Sämlingsunterlagen. Auf den restlichen 2 ha wurden im Jahr 1997 mehr als 100 alte Apfelsorten, ebenfalls auf Sämlingsunterlagen, als Streuobstwiese gepflanzt. Es finden sich dort neben internationalen Sorten wie McIntosh, Charlamovsky oder Minister von Hammerstein auch österreichische Sorten wie Oberösterreichischer Brünnerling, Mauthausner Limoni oder Remsen. Diese Anlage wird nach organisch-biologischen Kriterien bewirtschaftet und ist ein Teil der Obst-Genbank Klosterneuburg.

Obst Wein Klosterneuburg Streuobst-Anlage Kierling – Alter Apfelhochstamm der Sorte Ilzer Rosen
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