Auf Grund der Größe und Vielfalt des Angebotes der verschiedenen Veranstalter, beschränken wir uns auf eine Zusammenstellung der Links die sie rasch zum Kursangebot in Ihrer Region führen.
6.2.2021OSOGO Zum Saisonauftakt 2021 Veredelungssaison öffnete der OSOGO im zeitigen Frühjahr seine Pforten für Experten und Interessierte Obstfreunde aus ganz Österreich und Deutschland. Die fachlich versierten Besucher können neben den etwa 3.000 verschiedenen Obstsorten im Sortengarten auch zahlreiche mittlerweile kaum mehr verfügbaren Edelreisern wählen, welche von den vielen angereisten Obst-Sammlern mitgebracht werden.
INFO: Gabi und Klaus Strasser OSOGO Obstsortengarten Ohlsdorf A-4694 Ohlsdorf, Holzhäuseln 19 Tel: +43 7612/71877 oder Email: obstsortengarten@gmx.atwww.obst-sorten.at
Europom 2021
Freitag, 24.09.2021 – Sonntag, 26.09.2021 Hamburg
Die Europom 2020 wurde wegen Corona abgesagt. 2021 findet sie in Hamburg im Botanischen Garten statt.
Die neue Pomologie von Sigi Bernkopf wird im Frühjahr 2021 beim Verlag Trauner in Linz erscheinen. Sie sollte ursprünglich noch vor Weihnachten herauskommen, musste aber coronabedingt leider verschoben werden. Das Buch wird insgesamt 300 Kern- und Steinobstsorten enthalten. Es enthält eine bunte Mischung von alten und neueren Sorten, von Tafelobstsorten und solchen für die Küche bzw. für die Verarbeitung (Saft, Most, Destillate, Dörren).
2 Petitionen für mehr Artenschutz und Bienenvielfalt
Dies ist eine Initiative von Global 2000, die Petition wurde bisher von mehr als 58.000 Personen unterzeichnet.
In unserer Natur wird es immer stiller, das vertraute Summen und Brummen, das Zwitschern und Zirpen wird weniger. Das Insekten- und Vogelsterben sorgt für traurige Schlagzeilen in den Medien. Ein Aktionsplan zum Schutz der Biodiversität ist längst überfällig. Die Bemühungen, das bereits 2011 vereinbarte globale Ziel zur Sicherung der biologischen Vielfalt umzusetzen, blieben bisher zahnlos.
Die Europäische Union hat sich indessen zum Ziel gesetzt, bis 2020 den voranschreitenden Verlust der Biodiversität zu stoppen. Doch schon jetzt ist klar, dass auch dieses Ziel weit verfehlt wird, sowohl in der EU als auch in Österreich. GLOBAL 2000 fordert, dass ein umfassender Aktionsplan zum Schutz der Artenvielfalt im neuen Regierungsprogramm festgesetzt wird. Darüber hinaus müssen auch die EU-Kommission, die Landesregierungen und die Gemeinden schnellstmöglich die notwendigen Schritte setzen, um den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.
Die Zeit drängt. Uns drohen stumme Wiesen und Wälder
Eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht
Seit 1998 sind ein Drittel der Vögel in österreichischen Kulturlandschaften verschwunden
Über die Hälfte der heimischen Schmetterlinge ist gefährdet
Rund 40% der heimischen Farn- und Blütenpflanzen gelten als gefährdet
Experten rechnen damit, dass es bei uns etwa 80 Prozent (!) weniger Insekten gibt als noch vor 30 Jahren.
Setzt sich diese Entwicklung fort, erleben wir bald stumme Wiesen und Wälder – ohne das Summen der Insekten. Es ist Zeit zu handeln!
Wer unsere Nahrungsmittelversorgung sicherstellen will, muss das Artensterben stoppen. Wer das Artensterben stoppen will, muss den Pestizideinsatz reduzieren. Und wer den Pestizideinsatz reduzieren will, muss eine kleinteilige, ökologische Landwirtschaft fördern! Deshalb fordern wir von der EU-Kommission, LandwirtInnen einen Systemwandel zu ermöglichen, den Ausstieg aus synthetischen Pestiziden und die Förderung der Artenvielfalt.
Streuobstwiesen sind wertvolle Naturflächen aus Menschenhand, deren ursprünglicher Sinn darin besteht, unser Vieh mit gutem Heu und uns Menschen mit frischem Obst zu versorgen. Fast „nebenbei“ haben sie sich dank dieser extensiven Nutzung über mehrere Jahrhunderte zu einem der artenreichsten Lebensräume Mitteleuropas und unverzichtbarem Landschaftselement unserer heutigen Kulturlandschaft entwickelt.
Heute gelten diese bedeutenden Ökosysteme jedoch als gefährdet, da viele Flächen in den vergangenen Jahrzehnten durch Nutzungsaufgabe, Flächenumwidmungen oder die Umwandlung in intensiv genutzte Obstplantagen verloren gingen.
Die Österreichischen Bundesforste setzen sich in Kooperation mit dem Biosphärenpark Wienerwald Management und mit Unterstützung des Landes Niederösterreich schon länger aktiv für den Erhalt dieser schützenswerten Kulturflächen ein. Im Wienerwald betreuen sie über 40 Streuobstwiesen, auf denen in den letzten zehn Jahren insgesamt rund 1.000 neue Obstbäume alter Sorten gepflanzt wurden. Diese werden regelmäßig gepflegt und gegen Wildverbiss geschützt. Auf den Wienerwaldwiesen wachsen vor allem Apfel- und Birnbäume, aber auch Kirsch-, Zwetschken- und Walnussbäume – hie und da sind auch seltene Mispeln oder Speierlinge zu finden. Der im Verlauf der Jahreszeiten wechselnde Blüten , Obst- und Samenreichtum sorgt für ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot für zahlreiche gefährdete Wildbienen, seltene Schmetterlinge wie Segelfalter oder Großer Fuchs und Wirbeltiere wie Igel oder Stieglitz. Die Baumhöhlen alter Obstbäume dienen wiederum Säugetieren wie Siebenschläfern oder Fledermäusen und Vögeln wie Wiedehopf, Wendehals oder Gartenrotschwanz als wertvolle Schlaf- bzw. Brutplätze.
Citizen Science – LaienforscherInnen unterwegs
Im mehrjährigen Citizen-Science-Projekt „ArtenReich Streuobstwiese“ wollen wir gemeinsam mit ehrenamtlichen LaienforscherInnen die artenreiche Tierwelt der Streuobstwiesen im Biosphärenpark Wienerwald erforschen. Die ForscherInnen besuchen hierfür an zumindest drei Tagen im Jahr zu unterschiedlichen Jahreszeiten ihre eigene oder eine ihnen zugeteilte Bundesforste-Wiese und halten dabei Ausschau nach für diesen Lebensraum typischen Tierarten. Diese werden auf einem einheitlichen Aufnahmebogen notiert.
Neben den Aufnahmebögen erhalten die LaienforscherInnen Bestimmungshilfen und Artensteckbriefe. Eine Einschulung im Freiland mit einem gemeinsamen Probedurchlauf soll die Qualität des Aufnahmeergebnisses sicherstellen. Weiters erfahren die ForscherInnen alles über richtiges Verhalten während des Aufenthalts auf der Streuobstwiese, z.B. wann und wie sie betreten werden darf.
Die für das Projekt herangezogenen Flächen wurden sorgfältig ausgewählt. Neben den Bundesforsten stellten bereits zu Projektbeginn weitere Grundeigentümer ihre Wiesen zur Verfügung, manche von ihnen sind sogar selbst als LaienforscherInnen unterwegs. Wer seine eigene Streuobstwiese einbringen möchte, ist eingeladen, mit der Projektleitung in Kontakt zu treten. Unbedingt zu beachten ist, dass kein(e) Projekt-teilnehmerIn eine Streuobstwiese ohne die Einwilligung des Grundeigentümers betritt.
Projektziele
Oberstes Ziel ist es, die Vielfalt auf Streuobstwiesen der Biosphärenpark-Region zu dokumentieren. Auf Basis der erhobenen Daten sollen Rückschlüsse auf den Zustand dieses wertvollen Ökosystems gezogen und bei Bedarf lebensraumverbessernde Maßnahmen entwickelt werden. Durch projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit soll aber auch die Bedeutung wertvoller Kulturflächen wieder ins Bewusstsein gerufen werden und so ein respekt- und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur entstehen.
Maßnahmen zum Thema Streuobst der Österreichischen Bundesforste
In folgenden Revieren wurden Maßnahmen zum Thema Streuobst – auch das Mähen der Wiesen – und zum Pflegen und Setzen von Obstbäumen genannt.
Bereits 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung in westlichen Ländern leiden unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit – Tendenz steigend.
Das Projekt des BUND Lemgo zum Thema Apfelallergie begann im Jahr 2005. Ziel ist es den betroffenen Allergikern zu helfen und damit gleichzeitig zum Erhalt alter Apfelsorten und des Lebensraumes Streuobstwiesen beizutragen. Dabei ist die pauschale Aussage “Apfelallergie” eigentlich falsch. Richtig müsste es heißen, dass die Betroffenen auf bestimmte Apfelsorten, insbesondere Supermarktsorten, allergisch reagieren und nicht wie durch die Diagnose Apfelallergie zum Ausdruck kommt, dass es bei allen Apfelsorten zu allergischen Reaktionen kommt.
Uns melden Apfelallergiker die Apfelsorten die für sie verträglich sind und die unverträglich sind. Da ein hoher Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen anscheinend dazu führt, dass die Äpfel problemlos gegessen werden können, haben wir damit begonnen diesen Gehalt untersuchen zu lassen. Wir lassen nun Jahr für Jahr weitere Apfelsorten auf ihren Polyphenolgehalt hin untersuchen. Die Ergebnisse des Jahres 2018 zeigen nun, dass Wetterextreme enormen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Leider haben wir keine Erkenntnisse, ob durch den gesunkenen Polyphenolgehalt auch die Verträglichkeit für Apfelallergiker abgenommen hat.
Zum Saisonauftakt 2021 Veredelungssaison öffnete der OSOGO im zeitigen Frühjahr seine Pforten für Experten und Interessierte Obstfreunde aus ganz Österreich und Deutschland. Die fachlich versierten Besucher können neben den etwa 3.000 verschiedenen Obstsorten im Sortengarten auch zahlreiche mittlerweile kaum mehr verfügbaren Edelreisern wählen, welche von den vielen angereisten Obst-Sammlern mitgebracht werden.
Dieser künftig jährlich immer am 1. Samstag im Februar organisierte „Reisertauschtag“, der abwechselnd im „OSOGO“ und im „Naturpark Obst-Hügel-Land“ veranstaltet wird, soll eine fixe Plattform zum Erfahrungsaustausch und Edelreisertausch für Sortenerhalter werden.
Interessierte können sich per E-Mail erinnern lassen – einfach anmelden bei OSOGO@gmx.at.
Kontakt:
Gabi und Klaus Strasser OSOGO Obstsortengarten Ohlsdorf A-4694 Ohlsdorf, Holzhäuseln 19 Tel: +43 7612/71877 oder Email: obstsortengarten@gmx.at
Es gibt in Österreich ca. 650 verschiedene Wildbienenarten, dazu gehören auch die Hummeln. Unser Verein beschäftigt sich besonders mit 2 Arten: der roten und der gehörnten Mauerbiene.
Warum gerade diese beiden?
Weil sie bei uns heimisch sind, und die angebotenen Nisthilfen besonders gerne annehmen.
Als sehr früh fliegende Art ist die gehörnte Mauerbiene ein guter Bestäuber für Steinobst (Kirsche, Zwetschke, Marillen…) und Erdbeeren. Sie fliegt je nach Schlupfdatum noch bis in die Blüte von Birne und Apfel hinein.
Die rote Mauerbiene hat ihre Hauptflugzeit um die Kernobstblüte ( Apfel, Birne, Quitte….).
Durch das Anbieten der Nisthilfen sichert man sich langfristig bessere Erträge durch Vergrößerung der ansässigen Population. Am 17.10. in Kirchheim und am 18.10. im Mostviertel wurden die im Frühling in den Gärten aufgestellten Wildbienenkästen zerlegt gereinigt und die Kokos eingewintert.
Heuer fand diese Aktion auf Grund von Corona im kleinen Rahmen statt.
Um die sehr große Anzahl an Veredelungen in Europas sortenreichsten Obstsortengarten OSOGO (Obst-SOrten-Garten-Ohlsdorf) effektiv praktisch und einfach abwickeln zu können, haben wir uns intensiv mit der Optimierung des Edel-Reiserschnitts und deren optimalsten Lagerung befasst.
Ein optimales Edelreis ist der wichtigste Part zum Gelingen einer Veredelung!
Hier in einer Kurzfassung die wichtigsten Punkte:
Edelreiserschnitt:
Als Edelreis eignen sich die einjährig (letztjährig) gewachsenen Zweige eines Baums oder Strauchs
Das Reis sollte bleistiftdick und mindestens 50 cm lang sein
Die schönsten Reiser findet man meist in der oberen Kronenhälfte
Man schneidet in der absoluten Winterruhe der Pflanze, an frostfreien Tagen
Steinobstreiser (Zwetschke, Marille, Pfirsich, Kirsche, Weichsel.. ) müssen bis spätestens Ende Dezember geschnitten sein!! Ab Anfang Jänner geht Steinobst in „Saft“ und die Anwachsrate der Reiser nimmt extrem ab!
Kernobst (Äpfel, Birne) kann bis zum Knospentreiben (März/April) geschnitten werden
Baum zu Baum- Veredelung funktioniert nur bei Kernobst (> 95% Anwachsrate)
Edelreiserlagerung:
Die frisch geschnittenen Edelreiser müssen ca. 3 Tage in einer Garage oder Keller luftig gelagert werden um gut abgetrocknet zu sein!
Die Basis (ersten unterentwickelten Knospen) und die Spitze (letzten nicht verholzten Knospen) des Edelreis werden abgeschnitten
Der Rest wird in Stücke zu 10-15cm – für Anfänger:innen besser auch länger (20-25 cm) – Länge geschnitten
Die Enden N I C H T (!!!) verschließen!! Dies würde die Haltbarkeit drastisch verkürzen!
Die (10-25cm langen) Stücke in 2 Lagen Zeitungspapier einrollen (auch umschlagen)
Die Zeitung reguliert die natürliche Feuchtigkeits-abgabe und verhindert Schimmelbildun
N I C H T (!!!) befeuchten!!!
Diese „Rollen“ in ein Plastiksackerl geben und einrollen (verhindert Flüssigkeitsverlust)
Beschriften (Sortenname) und mit Gummiringerl fixieren
Im Kühlschrank oder gutem Keller lagern bei ca. 0°C bis 12°C möglichst konstant – nicht schwankend!
Kernobstreiser sind so fast 2 Jahre verwendbar, Steinobstreiser bis ca. August
Wir vom OSOGO wünschen Euch gutes Gelingen beim Veredeln! Edelreiser von ca. 2000 verschiedenen Sorten können bei uns geordert werden (Anfragen bitte bis Ende Dezember)! Eine genaue Anleitung zur Edelreiserlagerung könnt Ihr auf unserer Homepage ansehen – www.osogo.at
Obstbäume einfach, aber auch zielgerichtet düngen… (Klaus Strasser OSOGO)
Es ist ein großer Irrtum, dass Obstbäume keine zusätzlichen Nährstoffe benötigen. Der Eindruck täuscht, im Boden sei ohnehin alles da, aus diesem holt sich der Baum was er für sich braucht – so eine weitverbreitete Ansicht. Man darf nicht unterschätzen, wie früchtetragende Bäume den Boden mit der Zeit kräftig auslaugen. Auch beste Böden werden einmal müde. Was zusätzlich dazukommt ist, dass es nicht überall sehr gute und ideale Böden gibt. Geographisch und lokal abhängig weisen Böden besondere spezifische Mangel an Nährstoffen, Spurenelementen und Mineralien auf. Bodenproben geben hier dazu mehr Auskunft.
Ebenfalls benötigen schwachwüchsige Unterlagen bzw. Bäume reichhaltige Nährstoff-zufuhr, da ihr kleines Wurzelsystem schlichtweg nicht in der Lage ist, alleinig die hohen Anforderungen an kräftigem und schönem Früchtewachstum nachzukommen.
In früheren Zeiten wurde viel Aufwand für die Pflege und Düngung der Obstbäume vorgenommen. Tierischer Mist, welcher reichlich vorhanden war, wurde in den Obststreuwiesen ausgestreut oder sogar teils eingegraben, um den Obstbäumen zusätzliche Nährstoffe zuzuführen. Tierischer Mist ist ein ganz wertvoller Dünger, dieser steht aufgrund des Wandels bzw. des Aufgebens der Landwirtschaften jedoch immer weniger zur Verfügung.
Andere Düngervarianten einzubringen ist der naheliegende Schritt. Es gibt Flüssigdünger, die sofort wirken, jedoch schwerstens zu dosieren sind. Zudem stellt die Flüssigdüngung bei unsachgemäßer Anwendung oder unpassenden Anwendungs-zeitpunkt eine Gefahr für das Grundwasser dar.
Dünger in Granulatform ist sicherlich die nächste Lösung, die ich persönlich auch favorisiere. Doch wie soll dies am besten erfolgen? Meine ersten Gehversuche starteten spontan mit einer Spatengabel, da sie bereits in der Gerätehütte bereitlag.
Spatengabel
Dazu wurde die Spatengabel kräftig eingestochen, dann mehrmals nach vorne und zurück bewegt und in diese entstandenen Hohlräume das Düngergranulat eingebracht. Das Ergebnis war, dass ausgerechnet das Bodengras viel zu üppig und kräftig wuchs was unerwünscht war. Der Dünger war nicht tief genug eingeführt, das Wurzelsystem des Grases naschte daher unverfroren mit.
Wie der Zufall will
So entstanden weitere Überlegungen, mit welchen anderen Methoden ließe sich der Dünger deutlich tiefer hinunterbringen? Dabei sollen einfache komfortable und doch günstige und unkomplizierte Werkzeuge zum Einsatz kommen.
Die sonst bekannten Erdlochbohrer, welche elektrisch oder auch mit Benzinmotor betrieben werden, beginnen ab 10cm bis 20cm Durchmesser und sind schlichtweg für diesen Zweck nicht zu gebrauchen. Zu wuchtig, zu groß und teuer sind diese Maschinen und ihrer Bohreinsätze. Sie eignen sich für das Vorbohren für Pfählen und dergleichen und das war es schon.
Der Zufall musste hier kräftig mitspielen und dann fand ich über einen skurrilen Umweg, endlich ein passendes Werkzeug, welches ausgerechnet aus dem Campingbereich stammt, zu entdecken. Ein Erdbohrer zum Aushub von Windstangen bzw. Einbringen von Bodenhülsen. Sofort bestellt und schicken lassen und nach den ersten Gehversuchen lassen sich ein lautes Hurra entlocken.
Erdbohrer Dieser Erdbohrer ist 80cm lang und hat – das ist der springende Punkt – einen Sechskantstahl für die Aufnahme in das Bohrfutter handelsüblicher Akkubohrer. Damit ist man ungemein mobil und kann dies weitläufig auch in großen Gärten einsetzen. Der Durchmesser beträgt 3 oder 5cm.
Bild Hans Hartl
Mit diesem Erdlochbohrer lassen sich bei passenden Böden bis zu 60cm tief hinunterbohren. Anschließend werden Langzeitdünger in Granulatform eingebracht und mit dem Erdmaterial wieder verschlossen. Das Düngedepot ist so weit tief genug um die Wurzel der Bäume zu versorgen. Die letzten oberen 20-25 Zentimeter sollen mit der Erde angefüllt sein, sodass das oberirdische erdnahe Pflanzenwurzelsystem keine Chance mehr hat am Düngedepot mitzunaschen.
Bewährt hat sich der Erdbohrer mit 5cm Durchmesser, damit lassen sich Becher mit satten 250ml oder gar 330ml Inhalt Granulat Dünger einbringen. Der 3cm Bohrer ist mehr ideal für Beerensträucher.
Bei der Handhabung ist einiges zu beachten: Ausschließlich Akkubohrmaschinen nehmen und eher schwächere Modelle mit geringer Drehzahl. Elektrischer Bohrer über Kabel verfügt über viel zu viel Kraft. Eine zu starke Maschine führt zum Verreißen der Hand und dies kann unangenehm bis schmerzlich enden.
Am Erdbohrer selbst habe ich mittels farbigem Isolierband 30cm (schwarz), 40cm (grün) und 50cm (gelb) Abstandmarkierung angebracht zwecks Orientierung der Bohrtiefe. Mit Gefühl arbeiten und die Maschine mit dem Erdbohrer ständig leicht auf- und absenken, damit das Erdmaterial noch oben gelangen kann.
Schwierig bis unmöglich wird der Einsatz dieses Erdbohrers bei schottrigem und steinernem Boden.
Langzeitdünger
Sie haben den grossen Vorteil, dass sie sich langsam abbauen. Es dauert bis zu 3 Monate ehe sie sich zur Gänze aufgelöst haben. Die Bäume können die Nährstoffe passend zu ihrem Wachstum aufnehmen. Eine Überdüngung und somit der Auswaschung ist ausgeschlossen. So entgeht man der Gefahr, dass das Grundwasser verseucht wird.
Mir aktuell bekannte biologische bzw. organische Langzeitdünger in Granulatform sind in alphabetischer Reihenfolge: Bioadusol, Maltaflor Universal, Oscorna Bodenaktivator.
Depotdüngung? Warum
Mit dem Langzeitdünger steht den Obstbäumen und Beerensträuchern über einen längeren Zeitraum ein Nährstoff-, Mineral- und Spurenelementlieferant zur Verfügung. Gerade bei älteren Obstbäumen ist der Boden sehr verbraucht ist und neigt zur Vergreisung, wirkt diese Depotdüngung in Verbindung mit einem Baumschnitt wie ein Jungbrunnen.
Allgemein führt eine zielgerichtete Düngung zu einer verbesserten Stabilität, Gesundheit und Robustheit der Obstbäume sowie zu einer schönen Fruchtbildung.
Die Nährwurzeln der Obstbäume befinden sich im Traufenbereich der Baumkrone, daher rund um diesem Bereich in 1,5-3 Meter Abständen (abhängig vom Alter der Bäume) die Depotdüngung einbringen. Eine Düngung direkt am Stamm oder Stammesnähe ist völlig sinnfrei.
Wie oft soll man düngen?
Eine Nachfrage bei Klaus Strasser OSOGO, einem Obstbaumexperten: Erste Düngung Ende Februar für Wachstum und Fruchtbildung, eine zweite Düngung im Juli für den Blüten- und Fruchtansatz für das kommende Jahr.