Seit Jahresbeginn 2024 arbeitet die ARGE Streuobst an einem einjährigen Projekt unter dem Titel „Streuobst in Österreich: Kulturerbe mit Mehrwert“. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft und von Bundesländern gefördert und umfassend ein Bündel an Maßnahmen zu vier zentralen Zielen.
Vom 8. bis 11. März fand die Ab-Hof-Messe in Wieselburg (NÖ) statt, eine Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarktung.
Die ARGE Streuobst Österreich war gemeinsam mit dem Verein „Streuobsterhaltung im Mostviertel“ mit einem Messestand in Halle 8 vertreten und konnte viele Streuobstwiesen-Bewirtschafter:innen und Obstverarbeiter:innen aus ganz Österreich und auch dem benachbarten Ausland erreichen. Bei der Bewusstseinsbildung und bei einer Bühnenpräsentation standen die Auszeichnung von Streuobstanbau in Österreich als Immaterielles Kulturerbe und der Tag der Streuobstwiese im Fokus. Die Anliegen der Standbesucher:innen reichten von Förderthemen, über Sortenempfehlungen bis hin zu Tipps zur Anlage von Streuobstwiesen.
Aus 44 Einreichungen wählte die ehrenamtliche Jury 13 herausragende Naturschutz-Projekte aus.
Extensive Streuobstwiesen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs und zählen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. #streuobst ermöglicht jetzt herausragende Projekte im Streuobstbereich, die zur Qualitätserhöhung bei der Produktion von heimischen Lebensmitteln sowie zur Steigerung der Biodiversität beitragen. 13 ausgewählte Projektpartner:innen sichern auf 40 Hektar die Wiederherstellung dieses bedrohten Biotoptyps und die Rettung alter Obstsorten. Der Schutz und Erhalt hunderter Mutter- und Veteranenbäume sowie von Streuobstwiesen ist ein maßgeblicher Beitrag zu Artenvielfalt in Österreich – kommen doch auf Streuobstwiesen weit über 3.000 Tier- und Pflanzenarten vor.
Gemeinsam mit ihrer Partnerin ARGE Streuobst finanziert Blühendes Österreich Leuchtturm-Projekte zum Thema Streuobst. Insgesamt wurden beim Call #streuobst 44 Projekte mit einem Projektvolumen von € 525.000 eingereicht. Daraus wählte eine hochkarätige Jury mit Mitgliedern aus den Bereichen Naturschutz, Wirtschaft, Topmanagement und Politik, sowie gemeinnützigen Organisationen, Handel und Landwirtschaft, die 13 besten Einreichungen aus. Die Projektprämierungen gingen an Naturparke, zivilgesellschaftliche Organisationen, Landwirt:innen, Streuobstproduzent:innen, Schutzgebietsmanagements, eine Landwirtschaftliche Fachschule, eine Kultureinrichtung und urbane Streuobstinitiativen in Wien. Blühendes Österreich unterstützt Bäuerinnen und Bauern bei der Erzeugung von Produkten, zahlreiche Streuobstprodukte werden auch bei BILLA eingelistet.
Palmen wurden bereits im Altertum als heilige Bäume betrachtet. Da bei uns keine Palmen wachsen, werden hier für die Palm-Bäume Palmkätzchen und Zweige von der Traubenkirsche (Prunus padus), Sadebaum, Ahorn, Buche, Birke, Buchsbaum, Weide, Haselnuss und Wacholder verwendet. Diese Zweige symbolisieren Leben, Weisheit, Fruchtbarkeit, Auferstehung und Neubeginn.
Vielerorts werden auch Äpfel, Brezen und viele bunte Bänder in die Palmbäume gebunden, am Palmsonntag gesegnet und meistens bei einer Prozession in die Kirche getragen. Bei den Besuchern wird der größte und schönste Palmbaum natürlich auch bewundert.
Bereits in der Antike wurden Apfelbäume kultiviert und veredelt. Schon früh verbanden die Menschen mit den Äpfeln eine Symbolik des Lebens, der weiblichen Kraft und Fruchtbarkeit.
Bodenuntersuchungen bei Streuobstbäumen ergeben meist einen niederen pH-Wert und Bedarf an Kali und Bor. Calcium wird durch das Produkt Kalkkorn abgedeckt. Kali wird durch das Produkt Patentkali zugeführt ebenfalls Magnesium und Schwefel. Die Spurenelemente Bor und andere Elemente werden zusätzlich mit Excello 331 ausgebracht. Die angeführten Düngemittel sind auch bei Biobetrieben zugelassen. Um die Nährstoffe zeitgerecht in den Wurzelbereich der Bäume transportieren zu können, wird ein Düngetermin im zeitigen Frühjahr, d.h. bis spätestens Ende März empfohlen.
Der Biosphärenpark Wienerwald ist eine UNESCO-Modellregion für Nachhaltigkeit. 2005 wurde der Wienerwald mit dem UNESCO-Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet und ist damit einer von 738 Biosphärenparken in 134 Staaten und europaweit der einzige am Rande einer Millionenstadt. Er umfasst eine Fläche von rund 1050 km2 und erstreckt sich über 51 Niederösterreichische Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirke. Rund 855.000 Menschen sind in dieser Lebensregion zu Hause.
Über Jahrhunderte hinweg haben sich Streuobstwiesen im Wienerwald nicht nur zu einem prägenden Landschaftselement entwickelt, sondern auch zu einem der artenreichsten Lebensräume für Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Da hochstämmige Obstbäume im Wienerwald allerdings zunehmend zur Seltenheit werden, unterstützt das Biosphärenpark Wienerwald Management mit verschiedenen Aktionen den Erhalt des Lebensraums Streuobstwiese sowie die Vielfalt alter Obstsorten.
Am 9. und 10. November 2023 traf sich der erweiterte Vorstand der ARGE Streuobst zur jährlichen Klausur. Die zwei intensiven und sehr produktiven Arbeitstage im Franziskus-Haus in Ried/Innkreis wurden von Obmann Hans Hartl und Josef Breinesberger bestens vorbereitet und von Obmann-Stv. Rainer Silber moderiert. Nach einer Reflexion der Aktivitäten im Jahr 2023 befasste sich der Vorstand mit internen Strategien und aktuellen sowie geplanten Projekten, u.a. Streuobstanbau als Immaterielles Kulturerbe, geplantes Förderansuchen beim BML, Baumwärter-Ausbildung und Ideen für Bildungsangebote, Streuobstsorte des Jahres, Öffentlichkeitsarbeit, Vereinsarbeit und -struktur, Terminkoordination und Jahresplanung 2024.
Inhaltlicher Schwerpunkt bei dieser Klausur war die Arbeit an einem neuen Leitbild für die ARGE Streuobst. Begleitet von Sandra Panhuber und Johannes Maurer setzten sich die Vorstandsmitglieder mit Fragen nach der inhaltlichen Positionierung und der zukünftigen Anforderungen an die ARGE Streuobst auseinander. Das Abendprogramm stand ganz im Zeichen der Uraufführung des Musikstücks „Bungert – Die Streuobstwiese, Fantasie für Blasorchester“ im Rahmen eines Konzertes des Musikvereins der Oö. Straßenverwaltung in Ried.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die Mitarbeit bei der Klausur und ihr Engagement im Vereinsvorstand!
Uraufführung Bungert – Fantasie für Blasorchester “Die Streuobstwiese”
Im Rahmen eines Konzertes des Musikvereins der Oberösterreichischen Strassenverwaltung am 9. November in Ried/Innkreis fand die Uraufführung von Bungert – Fantasie für Blasorchester “Die Streuobstwiese” statt.
Zur Herkunft und Entstehung dieser Salzburger Kirschensorte ist nichts Näheres bekannt. Nach den Überlieferungen war sie bereits weit vor 1900 im Pongau verbreitet. Sie fühlt sich in den Höhenlagen des Salzachtales besonders wohl, da sie an die regionalen Boden- und Klimaverhält- nisse gut angepasst ist. Die Bäume bevorzugen leichte sandig-schottrige Böden und windoffene Lagen, die im Pongau häufig anzutreffen sind.
Einmal im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter europäischer Länder zu einem Erfahrungs- und Interessensaustausch ihrer traditionellen und lokalen Obstsorten, bei der EUROPOM.
Diese wird abwechselnd von den teilnehmenden Ländern ausgerichtet. Heuer hat Frankreich am 28. und 29. Oktober ins wunderschöne „La Rochelle“ an der Atlantikküste eingeladen. Rahmenprogramm der Europom war das Treffen des landesweiten französischen Obstbauvereins „Les Croqueurs de pommes“ („Die Apfelbeisser“). Mehr als 70 Vereine stellten an ihren Ständen etwa 2.000 Apfel-, Birnen- und andere Obstsorten aller Farben und Geschmacksrichtungen aus.