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Vortrag Warum Gentechnik die Probleme der Landwirtschaft nicht lösen kann und warum wir statt dessen die Vielfalt brauchen

2. März 2023 -19:30 - 20:30

“Warum Gentechnik die Probleme der Landwirtschaft nicht lösen kann und warum wir statt dessen die Vielfalt brauchen” – dargestellt an des Apfels (seiner Anbauprobleme und seiner Züchtungsgeschichte)
 
Zum Inhalt des Vortrags eine kurze Info siehe unten!
 
Veranstalter: Bündnis für eine agrogetechnikfreie Region Ulm und regionales Bündnis ür Artenvielfalt Ulm (BUND, NABU, Naturfreunde, Schwäb. Albverein, Bezirksimkerverein Ulm, Genfrei Ulm)
Unterstützer: Arbeitsgemeinsch. bäuerl. Landwirtschaft, Lokale Agenda Ulm 21, Ulmer Netz für eine andere Welt
Im Anschluss an den ca. 60minütigen Vortrag wird ausreichend Zeit für eine Diskussion sein.
Teilnehmen könnt Ihr über das Zoom-Meeting des NABU Baden-Württemberg:
https://us02web.zoom.us/j/88466902769?pwd=b1pvb1JTU0pLcmo3QUpXUEFBZ3Zzdz09
Meeting-ID: 884 6690 2769, Kenncode: 157676
 
Die vollständigen Einwahldaten sind auch zu finden bei https://genfrei-ulm.de/ auf der Startseite!
 
Für alle, die am 2.3. nicht können: Der Vortrag vom 16. Februar ist auch aufgezeichnet worden und kann nachgehört werden. Zugangs-Link und Passswort dazu ist ebenfalls zu finden auf der Startseite der Homepage https://genfrei-ulm.de/. Die anschließende Diskussion ist dort allerdings nicht mit aufgezeichnet.
 
Fachlicher Hintergrund:
 
Zur Zeit laufen in den Medien massive Kampagnen interessierter Firmen und Wissenschaftler, um die Europäische Kommission in Brüssel zu einer De-Regulierung des bisherigen Gentechnik-Rechts zu drängen. Wie schon vor 30 Jahren bei der “alten Gentechnik” werden Fach- und Publikumszeitschriften mit Heilsversprechen aller Art geflutet. Die “neue Gentechnik” (CRISPR/Cas u.ä.) wird als Wunderwaffe gegen alle ökologischen Probleme unserer Zeit gehypt, seien es Klimawandel, Dürrestress, Artenschwund, Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Welternährung.
Auch im Apfelanbau mit seinem hohen Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln wird das “Einbauen” einzelner Resistenz-Gene per Gentechnik von einzelnen Forschern als Lösungsansatzproklamiert. Schon fordern Obstbauern in Südtirol die Freigabe solcher Techniken, weil sie sich eine Lösung ihrer massiven Pflanzenschutzprobleme erhoffen. 

In meinem Online-Vortrag untersuche ich, wie die großen Pflanzenschutz-Probleme im heutigen Apfelanbau entstanden sind, welche Wege und Irrwege die Züchtung eingeschlagen hat, welche Züchter ökologisch nachhaltige Erfolge hatten und warum die gegenwärtige Züchtung mit ihrer Fixierung auf’s Genom und auf einzelne Resistenz-Gene genau diese Nachhaltigkeit schuldig bleibt.

 
Apfelzüchtung – Genom-fixiert oder ganzheitlich?

Durch den geschichtlich erweiterten Blickwinkel auf die Sortenentwicklung beim Apfel von 1800 bis heute sowie auf 150 Jahre Apfelzüchtung und ihre Prioritäten werden die tieferen Ursachen der heutigen Anbauprobleme beim Apfel ebenso deutlich wie die falschen Narrative, mit denen interessierte Wissenschaftler heute die Notwendigkeit eines Gentechnik-Einsatzes begründen.

 
Schlussendlich soll es auch um die Frage gehen, wie eine ganzheitlich ökologisch ausgerichtete Züchtung aussehen sollte, warum biologische Vielfalt dabei eine Rolle spielt und warum sie in Sachen Klimawandel-Anpassung weit nachhaltigere Lösungen liefern kann.

Persönlicher Hintergrund:
Wir betreuen in der Pflanzung ‘Obst-Arboretum Olderdissen’ in Bielefeld (BIOLAND) seit den 1990er Jahren ca. 400 Apfelsorten, von der ältesten deutschen Apfelsorte aus der Zeit des Mittelalters über die Sorten des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu den neuesten Züchtungssorten – und das ohne intensiven Pflanzenschutz. Die Pflanzung ist Teil der ‘Deutschen Genbank Obst’ sowie des privaten Netzwerks Obstsortenvielfalt im Pomologen-Verein e.V.

Die Tatsache, dass die historischen Sorten aus 8 Jahrhunderten in den Streuobstbeständen in Deutschland noch in großer Zahl erhalten geblieben sind, ermöglicht es (anders als bei Gemüse- oder Getreidesorten) heute noch, die Sortenentwicklung und Züchtungsgeschichte des Apfels noch minutiös nachzuzeichnen und zu dokumentieren, wie die Probleme des heutigen Apfelanbaus historisch entstanden sind.
Die Erkenntnisse über die Züchtungsgeschichte des Apfels habe ich 2011 in der Zeitschrift ‘Erwerbsobstbau’ publiziert (‘Moderne Apfelzüchtung: Genetische Verarmung und Tendenzen zur Inzucht’, DOI 10-1007/s10341-010-0113-4). Eine der Konsequenzen daraus war – gemeinsam mit anderen Bio-Obstbauern – die Gründung der ökologischen Züchtungsinitiative apfel:gut e.V.
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Details

Datum:
2. März 2023
Zeit:
19:30 - 20:30

Veranstaltungsort

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